Digitale Zahlungsmittel: Schlüssel zur finanziellen Teilhabe für Kinder und Jugendliche.
Die Welt des Bezahlens hat sich radikal verändert – Bargeld verschwindet zunehmend aus dem Alltag, während digitale Zahlungsmethoden längst zur Norm geworden sind. In Deutschland zahlen laut einer Studie der Bundesbank mittlerweile über 58 % der Menschen vorrangig digital – sei es per Karte, Smartphone oder Online-Überweisung. Doch in der Kinder- und Jugendhilfe dominiert weiterhin Bargeld.
Warum ist das so? Und welche Auswirkungen hat dies auf die finanzielle Bildung und Selbstständigkeit junger Menschen? Die Umstellung auf digitale Zahlungsmittel wäre mehr als nur ein technischer Fortschritt – sie könnte Jugendlichen und jungen Erwachsenen helfen, frühzeitig Finanzkompetenz zu entwickeln und sich auf ein eigenständiges Leben vorzubereiten.
In vielen sozialen Einrichtungen wird das Geld der Klient:innen, das sogenannte Verwahrgeld, sicher aufbewahrt und in bar ausgezahlt. Das hat praktische Gründe: Bargeld ist einfach verständlich, direkt greifbar und unabhängig von technischen Voraussetzungen. Doch es bringt auch Herausforderungen mit sich:
Die Umstellung auf digitale Zahlungsmittel wäre also nicht nur ein technologischer Fortschritt, sondern ein echter Schritt hin zu mehr finanzieller Eigenständigkeit für Klient:innen.
Ein häufiges Argument gegen digitales Bezahlen in der sozialen Betreuung ist das Risiko der Verschuldung. Tatsächlich zeigen Studien, dass junge Menschen besonders anfällig für Überschuldung sind: Jeder fünfte Jugendliche zwischen 14 und 29 Jahren hat Schulden (Quelle). Die Ursachen reichen von unüberlegten Handyverträgen über Online-Shopping bis hin zu mangelnder finanzieller Bildung.
Doch gerade hier liegt der Schlüssel: Anstatt digitale Zahlungsmittel zu meiden, sollten soziale Einrichtungen aktiv die Finanzkompetenz ihrer Klient:innen fördern. Der bewusste Umgang mit Geld kann gezielt geschult werden – mit praktischen Tools, Budgetierungs-Apps und pädagogischer Begleitung.
Laut der Caritas haben viele Jugendliche Schwierigkeiten, ihre Ausgaben zu kontrollieren, weil sie nicht gelernt haben, mit Geld umzugehen. Das Problem ist also nicht das digitale Bezahlen selbst, sondern der fehlende Zugang zu finanzieller Bildung.
Laut einer Untersuchung der Schufa stehen junge Menschen in Deutschland oft vor finanziellen Herausforderungen:
Diese Zahlen zeigen: Nicht das digitale Bezahlen ist das Problem – sondern der fehlende Zugang zu Finanzbildung.
In einer Welt, in der digitale Zahlungen immer wichtiger werden, ist es essenziell, dass Jugendliche frühzeitig lernen, mit ihnen umzugehen. Soziale Einrichtungen können hier als Wegbereiter wirken und junge Menschen auf ein eigenständiges Finanzleben vorbereiten.
Der bewusste Umgang mit Geld kann aktiv geschult werden – mit praktischen Tools und gezielter pädagogischer Begleitung. Statt Barzahlungen könnten digitale Guthabenkonten mitsamt Karten genutzt werden, die:
Um Jugendliche nicht direkt der Gefahr der Verschuldung auszusetzen, sollten soziale Einrichtungen kontrollierte digitale Zahlungsmethoden einführen. Denkbar wären:
Digitale Zahlungsmethoden sind nicht nur praktisch, sondern auch ein wichtiges Lernfeld für die Selbstständigkeit. Junge Erwachsene, die aus der Jugendhilfe in ein eigenständiges Leben übergehen, stehen oft vor der Herausforderung, ein eigenes Bankkonto zu führen und finanzielle Verpflichtungen zu managen. Wer nie gelernt hat, mit digitalen Zahlungen umzugehen, hat es schwerer, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen.
Durch frühzeitige Schulung und digitale Bezahlmethoden in der Jugendhilfe kann verhindert werden, dass junge Menschen plötzlich mit Mietzahlungen, Abonnements oder Verträgen überfordert sind.
Der Übergang von Bargeld zu digitalen Zahlungsmitteln ist eine große Veränderung – und erfordert durchdachte Lösungen. Dabei geht es nicht nur um technische Aspekte, sondern auch um eine menschenzentrierte Gestaltung.
Bei Parto setzen wir uns dafür ein, dass soziale Einrichtungen nicht nur technologisch, sondern auch menschlich wachsen. Unsere digitale Lösung ermöglichen es, das Verwahrgeld sicher, transparent und flexibel zu verwalten – und gleichzeitig die finanzielle Bildung junger Menschen zu fördern.
Die Einführung digitaler Zahlungsmethoden in der Kinder- und Jugendhilfe ist längst überfällig. Sie ermöglicht jungen Menschen nicht nur eine größere finanzielle Eigenständigkeit, sondern bereitet sie auch gezielt auf die Realität des modernen Zahlungsverkehrs vor. Es braucht:
So können Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen aktiv dazu beitragen, dass junge Menschen in eine finanziell selbstbestimmte Zukunft starten – mit dem Wissen und den Werkzeugen, die sie für ein eigenverantwortliches Leben brauchen.